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Die Themen der Woche:
- Ukraine bittet um Bitcoin-Spenden
- PoW Verbot gekippt
- DAO-Hacker Wasabi Vulnerability
- Kanada warnt vor Wallet-Werbung
- Illegale Kryptozahlungen auf Rekordtief
- Aus unserem Netzwerk
- Interessante Links
Ukraine bittet um Bitcoin-Spenden
Mitte dieser Woche wurde die Ukraine vom Russischen Militär angegriffen. Viele Bürger versuchen seitdem Geld von Bankautomaten abzuheben und finden sie zunehmend leer vor. Einigen Berichten zufolge funktionieren Kreditkarten und Banküberweisungen im Land auch nicht mehr zuverlässig.
Zunächst postete die Organisation “Savelife in UA” ihre Bitcoin-Adresse, um in erster Linie das Militär zu unterstützen. Zum aktuellen Zeitpunkt sind dort 174 Bitcoin im Wert von $5,3M eingegangen. Über 4200 Transaktionen gingen alleine an diese Adresse.

Später folgte ein offizieller Aufruf der Ukrainischen Regierung, Bitcoin, ETH oder USDT zu spenden. Zunächst sorgte dieser für Verwirrung, da nicht klar war, ob es sich um einen authentischen Tweet handelt, oder ob der Account der Regierung gehackt wurde. Einige Stunden später wurde dieser von offizieller Seite bestätigt. 60 Bitcoin ($1,3M) wurden aktuell von dieser Adresse empfangen. In anderen Kryptowährungen wurden weitere $5M gespendet.
Interessant ist hier, dass von beiden Adressen bereits Coins ausgegeben wurden. Dies dürfte darauf hindeuten, dass das Geld bereits zur Unterstützung verwendet wird.
Auch der Ukrainische Lightning-Entwickler Anton Kumaigorodski, welcher das SimpleBitcoinWallet betreibt, ist direkt von der Invasion betroffen. Er bat seine User, ihre Coins auf ein anderes Wallet zu senden, da er nicht für die Sicherheit der Server garantieren kann.
Eine weitere Bitcoin-Geschichte kam diese Woche aus der Ukraine: Ein dänisches Reporter-Team, das in der Ukraine gestrandet war, sah sich gezwungen, ein Auto mit Bitcoin zu kaufen, da Geldautomaten und Banken kein Bargeld mehr hatten. Zwei Tage später gerieten sie in ihrem Auto unter Beschuss und überlebten nur knapp.
PoW Verbot gekippt
Anfang dieser Woche wurde bekannt, dass Abgeordnete von Grünen, Linken und der SPD ein Verbot von Kryptowährungen auf Basis von Proof-Of-Work planen. Grund für diesen Gesetzesentwurf seien “Ökologische Schäden” durch den hohen Energiebedarf der Proof-of-Work-Netzwerke.
Wie Stefan Berger, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europa-Parlaments berichtet, wurde die Abstimmung über diesen Entwurf nun doch gekippt. Es solle zunächst eine klare Faktenlage zum Thema geschaffen werden, um missverständliche Passagen klarer zu definieren. Das Gesetz sollte “nicht als de-facto Bitcoin-Verbot missinterpretiert” werden.
DAO Hacker durch Wasabi-Schwachstelle gefunden
Laura Shin veröffentlichte diese Woche einen Artikel im Forbes Magazin, der den mutmaßlichen DAO-Hacker identifizieren soll. 2016 wurde im Ethereum-Netzwerk ein einstelliger Prozentsatz der ausgegebenen Menge durch eine Schwachstelle in einem Smart-Contract gestohlen.
Nachdem ein Teil der Gelder durch mehrere Börsen in Bitcoin gewechselt wurden, wanderten diese in den Wasabi Mixer. Die Blockchainanalyse Firma Chainanalysis half zum ersten mal öffentlich beim Deanonymisieren der Transaktionen. Möglich war dies durch eine Schwachstelle, die bereits geschlossen sein soll. Die Coins konnten so bis zu einem Börsenaccount zurückverfolgt werden, der auf eine Email-Adresse der Domain @toby.ai registriert war.
Des Weiteren führt der Artikel an, dass andere Funds des Hackers auf Börsen zur Kryptowährung Grin getauscht und an eine Node mit Alias “Toby.ai” gesendet wurden.
Hinter dem Alias “Toby.ai” steht, laut Shin, Toby Hönisch, einer der Hauptbeteiligten am gescheiterten ICO “TenX”. Hönisch bestreitet, für den DAO-Hack verantwortlich zu sein.
Kanada warnt vor Wallet-Werbung
Der kanadische Wertpapier-Regulator hat die OSC (Ontario Securities Commission) auf die Tweets der CEOs von Kraken und Coinbase aufmerksam gemacht, in der Sie ihre Kunden dazu aufrufen, Coins von den jeweiligen Börsen abzuziehen, um einer möglichen Beschlagnahmung zu entgehen.
Aufgrund des Trucker-Protests hatte die Kanadische Regierung Börsen dazu aufgerufen das Geld der Spender einzufrieren, falls diese Adressen von den Börsen kämen. Zusätzlich wurde temporär der Notstand ausgerufen, der es Behörden erlaubt Gelder schneller einzufrieren.
Illegale Kryptozahlungen auf Rekordtief
Laut des neusten “Crypto Crime Report” von Chainalysis ist der Nutzen von Kryptowährungen für illegale Zahlungen im Jahr 2021 auf einem Rekordtief angelangt. Lediglich 0,15% des Zahlungsvolumens soll rechtswidrig sein.

In den Jahren zuvor lagen diese Zahlen noch bei 0,6-3,4%. Dies würde einen Rückgang von 75%-95% bedeuten. Zurückzuführen dürfte dieser Umstand unter anderem auf den Preisanstieg von Bitcoin. Den größten Teil dieser Transaktionen sollen gestohlene Coins (größtenteils aus Scams) ausmachen.
Aus unserem Netzwerk
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