Auch bei starker Hitze bleiben unsere Tulpen noch frisch. Wir fassen für euch eine verhältnismäßig ruhige Woche zusammen:
Dem Leser Páulir Petersen könnt ihr hier etwas spenden.
Die Themen der Woche:
- Bitcoin in Paraguay?
- BitFarms IPO
- LND 0.13
- MicroStategy verkauft Aktien
- Remittance Zahlungen in El Salvador vervierfachen sich
- Gefälschte Ledger Wallets im Umlauf
- Galaxy Digital für Goldman Sachs
- Aus unserem Netzwerk
- Interessante Links
Bitcoin in Paraguay?
Der Paraguayische Abgeordnete Carlos Rejala plant dem Kongress des Landes nächsten Monat einen Entwurf seiner sogenannten “Bitcoin Bill” vorzulegen. Ziel des Gesetzes soll es sein, mithilfe von Bitcoin-freundlicher Regulierung Mining- und andere Bitcoin-Firmen nach Paraguay zu locken.
Paraguay hat sehr niedrige Lebenshaltungskosten und ist durch eine große Anzahl an Wasserkraftanlagen mit $0,05 pro kWh eines der Länder mit den weltweit niedrigsten Stromkosten.
Rejala ist bereits seit 2017 im Bitcoin-Bereich tätig und sieht aufgrund des kürzlich in El Salvador verabschiedeten Gesetzes die Möglichkeit, ähnliche Gesetze auch in anderen Mittelamerikanischen Ländern umzusetzen.
Inwiefern der Gesetzesentwurf eine Chance hat, verabschiedet zu werden, können wir leider nicht einschätzen. Die Unterstützung des Präsidenten eines kleinen Landes dürfte erheblich aussagekräftiger sein als die eines einzelnen Kongress-Abgeordneten.
BitFarms IPO
Das kanadische Bitcoin-Mining-Unternehmen BitFarms plant Anfang der nächsten Woche ihren Börsengang. Interessant dabei ist, dass BitFarms 99% seines Stroms aus Wasserkraft bezieht. Damit dürfte die Aktie eine gute Anlagemöglichkeit für Investoren sein, die der Meinung sind, Bitcoin emittiere zu viel CO2. Mit rund 133PH/s besitzt das 4 Jahre alte Unternehmen rund 0,1% der globalen Hashrate des Bitcoin-Netzwerks.
LND 0.13
Lightning Labs hat diese Woche LND Version 0.13 veröffentlicht. Teil dieses Updates sind u.A. Atomic Multi-Path Payments, Zombie Pruning, Anchor Output-Channels, PSBT Compatibility, Auto-unlock und Coin Selection.
Atomic Multi-Path Payments (AMP) sind eine Weiterentwicklung von Keysend-Payments, mit denen Zahlungen ohne Invoice an die Pubkeys eines Nodes geschickt werden können. Wie Multi-Path Payments (MPP) werden bei AMPs auch mehrere kleinere Zahlungen durch verschiedene Routen zu einer großen zusammengefasst. Dies verbessert die Chancen auf eine erfolgreiche Zahlung immens. Anders als bei normalen MPP ist eine AMP allerdings “atomic”, was bedeutet, dass die Zahlung entweder vollständig klappt, oder fehlschlägt.
AMP-Zahlungen funktioniert wieder über Invoices, die jedoch mehrfach benutzt werden können. Dadurch werden wiederkehrende Zahlungen ermöglicht, wie sie beispielsweise bei Abonnements benutzt werden. Diese Funktionalität ist in LND 0.13 jedoch noch nicht aktiviert.
MicroStrategy verkauft Aktien
MicroStrategy hat angekündigt, Aktien im Wert von bis zu $1Mrd zu verkaufen. Der Erlös soll in erster Linie in Bitcoin investiert werden. Über welchen Zeitraum hinweg die Firma ihre Aktien verkaufen und Bitcoin kaufen wird, ist nicht bekannt gegeben worden.
Erst vorherige Woche hatte Michael Saylor angekündigt, mit seiner Firma einen Kredit in Höhe $500M aufzunehmen, um weitere Bitcoins zu kaufen. Ob dieser Kauf bereits getätigt wurde, ist derzeit noch nicht klar. Insgesamt hält MicroStrategy aktuell über 92 000 Bitcoin.
Remittance Zahlungen in El Salvador vervierfachen sich
Nachdem El Salvador letzte Woche Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt hatte, stiegen Bitcoin-Auslandszahlungen mit einem Volumen von unter $1000 um das vierfache im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurden im Juni laut Chainalysis mithilfe von Bitcoin bereits rund $1,7M nach El Salvador gesendet.
Insgesamt dürfte die Zahl jedoch deutlich höher sein, da Chainalysis Zahlungen über das Lightning Netzwerk nicht berücksichtigen kann. Mit Strike ist die derzeit beliebteste Bitcoin-App des Landes eine Lightning-App.
Gefälschte Ledger Wallets im Umlauf
Kunden des Hardware-Wallet-Herstellers Ledger erhalten derzeit unangekündigte Post. Nachdem im letzten Jahr Millionen Kundendaten der französischen Firma geleaked worden sind, haben sich Kriminelle die Arbeit gemacht, gefälschte Geräte an betroffene Kunden zu senden.

Die Pakete enthalten ein scheinbar originalverpacktes Ledger Nano S und einen angeblich vom Ledger CEO unterschrieben Zettel, in dem er sich für die Situation entschuldigt und als Entschädigung ein neues Gerät geschickt hat.

Bei dem vermeintlichen Ledger handelt es sich scheinbar um ein echtes Ledger-Gerät, an das ein weiteres Board angelötet wurde. Am Computer wird das Gerät als USB-Stick erkannt. Die beigelegte Anleitung fordert den Kunden dazu auf, das darauf gespeicherte Programm zu öffnen und die Seedphrase zu importieren.
Falls ihr also Post von Ledger bekommt, schließt das Gerät auf keinen Fall an euren Computer an. Auch hier gilt noch einmal der Hinweis: Gebt niemals, unter keinen Umständen, eure Seed Phrase auf einem Computer ein.
Goldman Sachs beginnt Bitcoin Future Trading
Gemeinsam mit Galaxy Digital bietet Goldman Sachs ihren Kunden nun die Möglichkeit, Bitcoin-Futures zu handeln. Galaxy Digital tritt dabei als Liquiditäts-Provider auf. Grund für die Einführung eines solchen Produktes sei das hohe Interesse seitens der Kunden der Bank gewesen.
Goldman Sachs hatte erst letzten Monat seinen Bitcoin-Trading Desk eröffnet. Trotz der Tatsache, dass die Bank nun den Handel mit Bitcoin ermöglicht, gibt es auch kritische Stimmen im Unternehmen. Der Chief Investment Officer der Bank hatte Bitcoin bereits mehrfach als Blase und somit als “für ihre Kunden ungeeignet” bezeichnet.
Aus unserem Netzwerk
- Kemals Tweet-Thread darüber, wie FOSS ihm ein Stück Freiheit zurück gegeben hat
- Einundzwanzig Interview #44 – Scam the Scammers mit Raphael (Cercatrova) und Dennis
- Einundzwanzig News #88 – Bullish On Lightning mit Markus und Daniel
- Bitcoin ist eine Idee – Von Gigi, übersetzt von René
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